Leseprobe

Revolution des Schicksals

......... Wir sind schon so gut wie erwachsen und können unsere eigene Zukunft selbst bestimmen“, sagten sie. Solomija plante gleich nach ihrem Abschluss, sich an der Donetsk Pädagogischen Universität einzuschreiben und Stepan wollte an der Polytechnischen Universität, ebenfalls in Donetsk beginnen. Mit ihren bisherigen Abschlüssen und Zeugnissen war alles in Ordnung. Sie hatten fleißig gelernt, und somit sollte es beim Eintritt keine Probleme geben.

Jugend ist wirklich eine sorglose Zeit! Lange drehte sich Solomija mit Stepan im Walzertakt, dann gingen sie zusammen, sich bei den Händen haltend, die Treppe der Aula hinunter. 

Voller Freude sahen sie einander an und lachend liefen sie die Allee des Parks entlang, suchten sich eine etwas abgelegene kleine Bank und beschlossen, es sich dort gemütlich und kuschelig zu machen.  Stepan umarmte und küsste seine Solomija so süß und sanft...  

......... Um vier Uhr nachmittags war sie wieder im Keller. Kindergeschrei und allgemeine Lebhaftigkeit herrschten hier. Jeder war beschäftigt: jemand bereitete Essen zu, Inhalt andere spielten mit den Kindern. Der Keller war eine Art Luftschutzbunker. Ein großer geräumiger Raum war mit Bänken ausgestattet und mit Petroleumlampen und Kerzen beleuchtet, da es in diesem zerstörten Haus keine Elektrizität mehr gab.  

… Heute bin ich wieder auf dem Majdan. Dieser Ort zieht mich an wie ein Magnet. Es befinden sich sehr viele Leute hier. Am frühen Morgen fand die größte Protestkundgebung in der Geschichte der Unabhängigkeit der Ukraine statt. Die Opposition hat gesagt, dass es möglich war, nahezu eine Million Ukrainer auf dem Majdan zu versammeln. Die Leute füllten den Majdan und einen Teil der Chreschtschatyk, der anschließenden großen Hauptstraße. Ein Denkmal für Lenin in Bessarabka wurde ein Opfer der Menge und der Parteigänger der Freiheitspartei. Es fiel als Symbol des früheren Zeitalters. Auf dem Euromajdan wurde ein Zeltlager organisiert, das an allen Seiten mit Barrikaden aus Sandsäcken und Reifen verstärkt wurde. Müde, aber von ihrer Einstellung überzeugt, standen die Vertreter des Euromajdan still wie Soldaten auf dem Platz. Fast jeder hatte einen Helm auf. Auf dem Territorium des Majdans wurde ein ständiges Training abgehalten. Während ich gehe, höre ich: „Zwei Schritte zurück! Stillgestanden! Antreten!“ Jungs stehen in einer Reihe. Ausbilder kommandieren sie nach militärischer Art und Weise. Jeder hat einen Schild aus Sperrholz in den Händen…

…Die Ausbilder haben Erfahrung - einige von ihnen waren im Wiederaufbau tätig, einige in der Armee, andere sammelten Erfahrungen bei Konflikten mit Spezialkräften “Schilde geschlossen!“ Die Ausbilder simulieren einen Angriff und durchbrechen die Verteidigungslinie der Demonstranten mühelos. „Wir waren zu sechst, und wir konnten euch umwerfen, und es wird Tausende von Angreifern geben!“  schimpfen die Ausbilder. Ich weiß nicht, ob ich alles richtig beschreibe, aber ich versuche, die beängstigende Situation der Augenblicke zu vermitteln, wenn die militärischen Spezialkräfte in einer Front stehen und ihre schwarzen Helme im Licht der Straßenlaternen wie kriegerisches Neujahrsspielzeug zurückstrahlen. Es wirkt furchteinflößend…

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.