Leseprobe

Grauzone

......... Wir sind schon so gut wie erwachsen und können unsere eigene Zukunft selbst bestimmen“, sagten sie. Solomija plante gleich nach ihrem Abschluss, sich an der Donetsk Pädagogischen Universität einzuschreiben und Stepan wollte an der Polytechnischen Universität, ebenfalls in Donetsk beginnen. Mit ihren bisherigen Abschlüssen und Zeugnissen war alles in Ordnung. Sie hatten fleißig gelernt, und somit sollte es beim Eintritt keine Probleme geben.

Jugend ist wirklich eine sorglose Zeit! Lange drehte sich Solomija mit Stepan im Walzertakt, dann gingen sie zusammen, sich bei den Händen haltend, die Treppe der Aula hinunter. 

Voller Freude sahen sie einander an und lachend liefen sie die Allee des Parks entlang, suchten sich eine etwas abgelegene kleine Bank und beschlossen, es sich dort gemütlich und kuschelig zu machen.  Stepan umarmte und küsste seine Solomija so süß und sanft... 

......... Um vier Uhr nachmittags war sie wieder im Keller. Kindergeschrei und allgemeine Lebhaftigkeit herrschten hier. Jeder war beschäftigt: jemand bereitete Essen zu, Inhalt andere spielten mit den Kindern. Der Keller war eine Art Luftschutzbunker. Ein großer geräumiger Raum war mit Bänken ausgestattet und mit Petroleumlampen und Kerzen beleuchtet, da es in diesem zerstörten Haus keine Elektrizität mehr gab. 

......... Solomija lief die Treppe des Einkaufszentrums hoch und sah dabei wie ein tanzender Schmetterling aus. Sie kam an die Tür des Nebenraumes, wo sie sich immer umkleidete, Dort bemerkte sie Weniamin Michajlowitsch, den Besitzer des Einkaufszentrums. 

„Hallo, Schönheit“ sagte er fröhlich. 

„Wie geht es dir?“ 

„Danke, alles gut“ platzte Solomija heraus. 

„Heute wirst du nicht verkaufen, sondern du wirst als Disponentin mit zur Großhandelsniederlassung fahren.“ 

„Gerne.“ stimmte Solomija zu. ......... 

......... Auf dem Territorium von Lugansk und Donezk fanden nach wie vor schwere Kämpfe statt, wobei viele Menschen starben. Außerdem stellte sich heraus, dass die lokale Bevölkerung, die animiert worden war, nach Russland auszuwandern, niemandem dort nützlich war. Diese Leute wurden keineswegs – wie man ihnen versprochen hatte  mit offenen Armen empfangen. Sie erhielten keine vernünftige Unterkunft und Versorgung oder Arbeitsstelle. Niemand brauchte oder wollte sie. Letztendlich wurden sie wieder, hungrig und frierend, in die Ukraine zurückgeschickt. Das ist das, was „Brüderliches Russland“ bedeutet! .........

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